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Hochdorf 24 - 92712 Pirk

 „Das Wappen der Familie „Seegerer“ ist im 7.Band des Sibmacherschen Wappenbuches enthalten. Die Seegerer sind ein uraltes bayerisches Geschlecht. Der blaue Schild „Treue“ zeigt ein goldenes Segelschiff = große Tapferkeit = und ist zugleich eine Anspielung auf den Namen Seegerer. Auf dem offenen Helm = Mut = wiederholt sich das Segel, oben eine Fahne mit Kreuz = das ist ein Hinweis, daß sie stets der guten Sache gedient haben =. Die Muschel an der Gondel deutet auf weite Reisen. Die Helmdecke ist blau zu gold = Treue am Guten =.



Genealogie der Seegerer von Schnegelmühle (Autor: Helmut J. Hirtz, München, im August 1967)

 

Die Seegerer lassen sich zurückverfolgen bis in die Zeit vor dem dreißigjährigen Krieg.

 

Auf Grund von Breifprotokollen, welche wiederum Ansatzpunkte für die Taufmatrikel lieferten, konnten die Seegerer bis in die Zeit vor dem dreißigjährigen Kreig (1618-1648) zurück erforscht werden.

 

Die Seegerer waren zuerst auf der Obermühl angesessen. Obermühl gehörte zur Landgrafschaft Neunburg und zur katholischen Pfarrei Seebarn. Wie lange die Obermühl im Besitz der Seegerer war, wurde weiter nicht erkundet. Der Name Seegerer kommt noch im Taufbuch für die Zeit 1662-1720, das im katholischen Pfarrarchiv Seebarn aufbewahrt wird, vor. Obermühl hat bis zum Jahre 1966 bestanden und musste in demselben Jahr wegen der Errichtung eines Stausees gesprengt werden. Obermühl, die neuzeitliche Schreibweise lautet Obermühle, war im Landkreis Neunburg vorm Wald eingegliedert.

 

Der erste Seegerer, der ermittelt werden konnte, ist der Müller Hans Seegerer von Obermühl (die Schreibformen des Namens werden für sich behandelt). Hans Seegerer, der das erste Glied der geraden Linie darstellt, die sich bis zu den heutigen Mitgliedern der Familie Seegerer von Schnegelmühle erstreckt, war noch im 16. Jahrhundert zur Welt gekommen. Sein Geburtsdatum kann nicht angegeben werden, da in dieser Zeit noch keine Taufbücher geführt wurden. Die Taufe seines Sohnes Peter ist bereits registriert, und zwar im Band I, S. 3 der Taufbücher der Pfarrei Seebarn. Die Taufe wurde am 1. Januar 1623 vollzogen. Die Geburt dieses Peter Seegerer dürfte noch in die Zeit fallen, in der in diesem Gebiet der Calvinismus vorherrschte. Gemäß dem Grundsatz: cuius regio, cuius religio. Hierfür spricht die Aufzeichnung vom 13. September 1622 in den Briefprotokollen (1615-1624), die besagt, dass Hans Seegerer zusammen mit Andreas Drechsler als Vormund der von Weißenbach, gewesener Pfarrer daselbst, hinterlassenen Kinder, eingesetzt wird.

 

Die Vermögensverhältnisse des Hans Seegerer gehen aus einer Übersicht, die in den Briefprotokollen (1631) enthalten ist, hervor. Das gesamte Vermögen wird mit 2240 Gulden beziffert. Welche Kaufkraft in dieser Zeit 1 Gulden hatte, kann an Hand des nachstehenden Auszuges ermessen werden. 1 Pferd wird mit 15 Gulden und 4 Kühe werden mit 20 Gulden eingeschätzt. Die Abgaben belaufen sich über 16 Gulden. Wie weiter zu ersehen ist, hat Hans Seegerer viel Geld ausgeliehen.

 

Im Januar 1650 wurde auf der Obermühl Hans Sebastian Seegerer, Sohn des obenerwähnten Peter Seegerer, geboren. Dieser Hans Sebastian Seegerer erwarb im Jahre 1676 für eintausend Gulden die Mühl zu Schnegelhausen, und zwar von Margarete Lischmann, der Witwe des Hans Lischmann zu Schnegelhausen. Der Kauf- und Pfandschaftsbrief ist mit dem 30. August 1676 datiert und ist in den Briefprotokollen (1676-1684) aufgezeichnet. Hans Sebastian Seegerer heiratete im selben Jahr (1676) die Tochter Katharina der oben angeführten Eheleute Lischmann. Im Heiratsbrief wird nicht mehr Schnegelhausen, sondern Schnegelmühl geschrieben. Die heutige amtliche Schreibform lautet Schnegelmühle (Landkreis Oberviechtach).

 

Die Schnegelmühle ist bis in die heutige Zeit der Familie Seegerer, und zwar in gerader Linie, erhalten geblieben. Der derzeitige Besitzer ist Adolf Seegerer, geboren am 2. August 1911.

 Die Herkunft des Namens Seegerer

 Einleitend sei darauf hingewiesen, dass dies Thema keine geschlossene Beweisführung beigegeben werden konnte, und folglich dieser Arbeit nur der Charakter einer Hypothese zugesprochen werden kann.

 

Mit großer Wahrscheinlichkeit darf angenommen werden, dass der Familienname Seegerer aus dem Böhmischen stammt. Der Name könnte von „Zecker“ hervorgegangen sein. Eine Definition des Wortes Zecker (Zéckè, Ségerè) ist in einem Werk von Schmeller (1) enthalten. Dort heißt es: „Der Zecker ist ein Bast, Stroh, Binsen und dergleichen geflochtener Korb (Weinhold, schles. Wbch. 108).“ „Der Zecker kommt, wie die Menschen (Th. II, Sp. 1681) aus Böhmen.“

 

Im ostbayerischen Sprachraum kannt man heute noch für Tragtasche die Bezeichnung „Zegerer“. Dieses Wort hat sich zweifelsohne von Zecker herausgebildet.

 

Für den Namen Seegerer erscheinen in den erwähnten Niederschriften verschiedene Schreibformen, die, chronologisch geordnet, hier wiedergegeben werden. Briefprotokoll !1615-1624), 13. September 1622 „Segerer“; Taufbuch Band I, 1. Januar 1623 „Sägerer“; Briefprotokoll (1631) „Seeger“; Taufbuch Band I, Januar 1650 „Seegerer“; Briefprotokoll (1676-1684), 30. August 1676 „Seegerer“; Briefprotokoll (1676-1684), Heiratsbrief 1676 „Seegerer“.

 

Beim Vergleich der Wörter „Ségerè“ und „Zegerer“ einerseits mit dem Familiennamen „Seegerer“ andererseits fällt die jeweils starke Betonung des Anfangs-Vokals, sowie das Doppel-er am Schluß auf.

 

Der Name Seegerer dürfte mit dem Familiennamen Seeger keinen Zusammenhang haben. Brechenmacher (2) kommt bei der Deutung des Namen Seegerer zu folgendem Schluß: „Die alten allgäuischen Seeger gehören zum Ortsnamen Seeg (Füssen).“ Bei der Begriffsbestimmung von „Seger“, „Se(e)ger(s) kommt er zu dem Ergebnis, dass es sich um einen Berufsnamen handelt, und zwar ursprünglich Bauholzsäger, seit Beginn des 14. Jahrhunderts auch Sägemüller.


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